Einen Blickwinkel erhaschen, den nicht jeder sieht. – CALVENDO-Autorin Frauke Scholz im Interview

In unserer Reihe „CALVENDO-Kreative“ stellen wir unseren Lesern unter anderem Fotografen, Illustratoren, Künstler und Designer vor und fragen sie nach ihren „Geheimrezepten“ sowie ihren Tipps und Tricks.
Im heutigen Interview sprechen wir mit einer ebenso reise- wie afrikabegeisterten CALVENDO-Autorin: Frauke Scholz.

Copyright: Frauke Scholz
Frauke und Jörg Scholz (Copyright: Frauke Scholz)

Frau Scholz, Ihr Steckenpferd ist die Reisefotografie. Wie hat sich Ihre Leidenschaft für diesen Bereich entwickelt?

Mein Vater hat mich in jungen Jahren an die Fotografie herangeführt. Weiterhin besaß er sein eigenes Fotolabor für Schwarz-Weiß-Fotografie, in dem ich meine Aufnahmen selbst entwickeln konnte. Es war immer interessant, was bei den Fotos im Endeffekt heraus kam. Im Alter von zehn Jahren bekam ich zu Weihnachten meine erste eigene Kleinbildkamera, die sich mit meinen Qualitätsansprüchen schnell in eine Spiegelreflexkamera „wandelte“. Als dann die Digitalfotografie ins Leben gerufen wurde, war ich froh, endlich viel Geld einzusparen (für Filmmaterial, Entwicklung und Diarahmen) und auch mehr experimentieren zu können, wie zum Beispiel mit Langzeitbelichtungen. Weiterlesen

Die bunte Wundertüte der Fotografie

Das Motto von Reisefotograf Peter Schickert lautet „Expect the unexpected“. Auf seinen Reisen, die ihn bereits in unzählige Länder geführt haben, lässt sich der Fotograf vor allen von seiner Neugier treiben, blickt dabei gerne in die bunte Wundertüte der Fotografie, und kehrt immer wieder mit eindrucksvollen Bildern aus aller Welt zurück.

Wir freuen uns ganz besonders über das heutige Interview mit Peter Schickert, der uns hier spannende Einblicke in das Leben eines Reisefotografen gewährt.

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Peter Schickert (Copyright: David Böhm)

Herr Schickert, Sie arbeiten seit einigen Jahren hauptberuflich als Reisefotograf und Autor. Ihr Werdegang – vom Bassisten in einer Hardrockband, zum Grafikdesigner, zum Tontechniker und Gitarrenverkäufer zum Profifotograf – ist außergewöhnlich. Erzählen Sie uns ein wenig über sich und Ihre Arbeit? Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?

Ich bin bereits seit meinem Zivildienst vor über 20 Jahren selbstständig im künstlerischen Bereich tätig – ursprünglich ausschließlich im Musikbereich: Tonstudio, mit Bands auf Tour, Konzerte, Festivals usw. Mit dem Niedergang der Musikindustrie bin ich dann immer mehr in den grafisch/visuellen Bereich gewechselt, habe erst Plattencover und Drucksachen für Plattenfirmen und Bands gestaltet und dann zusätzlich in einer klassischen Werbeagentur als Grafiker gearbeitet. Weiterlesen

Reisefotografie und Reiseblogs

Die Digitalfotografie und in ihrem Schlepptau die Smartphone-Fotografie haben der Reisefotografie viele neue Impulse gegeben. Denn die Fotografie wurde dadurch deutlich schneller, die Ergebnisse noch vor Ort sicht- und daher korrigierbar. Der Aufwand und das Risiko, ein entscheidendes Motiv „verpatzt“ zu haben, sind so erheblich gesunken.

Es müssen nicht immer sensationelle Aussichten oder Sehenswürdigkeiten sein! Gerade  kleine, unspektakuläre Objekte können zu einzigartigen Motiven werden. Dazu zählen zum Beispiel Ihre Pension, Ihr Frühstückslokal, besondere Trachten oder kulinarische Genüsse. Fangen Sie die lokale Atmosphäre ein!

Versuchen Sie bekannte Orte und Gebäude, in Paris etwas den Eiffelturm, neu und interessant zu zu inszenieren. Zeigen Sie den Turm beispielsweise als Spiegelung in einem Pariser Taxi. Eine Standardregel der Reisefotografie: Versuchen Sie Klischees neu zu sehen!

Einheimische helfen

Lassen Sie sich von Einheimischen oder Personen, die lange Zeit vor Ort leben, Tipps für außergewöhnliche Fotos geben. Häufig sind es die kleinen, unbekannten Orte – zum Beispiel fast verfallene Kirchen oder andere Gebäude, ein farbenprächtiger Markt –, die als außergewöhnliches Motiv dienen können.

Sprechen Sie mit Charakterköpfen, mit Vertretern typischer Berufsgruppen aus dem Land und fragen Sie gleich, ob sie sie fotografieren dürfen (und ob Sie die Fotos später veröffentlichen dürfen). Vergessen Sie nicht, den Namen, Ort und vielleicht auch weitere Einzelheiten des Gesprächs zu notieren, denn so entsteht ein persönliches Reisetagebuch mit allen wichtigen Informationen.

David Paterson: Himalaya

Seien Sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort!

Die beste Zeit für gute Natur- und Stadtfotos sind die Dämmerungsstunden, die sogenannten blauen Stunden: früh morgens, am späten Nachmittag und nach Sonnenuntergang. Einige Websites bieten Listen und Berechnungen zur blauen Stunde an (deltadelata). Diese magische Stunden, wenn das Blau des Himmels kräftig und dunkel wird, zeigen beleuchtete Motive im Vordergrund besonders gut.

Reiseblogger helfen

Bei der Planung Ihrer Reise können Sie in Reiseblogs Inspirationen und Reisetipps erhalten. Seit Anfang dieses Jahres gibt es eine Plattform deutschsprachiger Reiseblogger (PDRB): reiseblogs.org. Hier finden Sie auch eine hilfreiche Liste der Reiseblogger, unterteilt unter anderem nach Ihren Reiseländern.

Auf der Website Reiseblogs.org heißt es :

Unsere Blogger lassen sich gern durchleuchten. Wo waren sie schon? Wo kennen sie sich aus? Welcher Blog schreibt viel über Städtereisen? Wer kennt sich mit Individualreisen aus? Wer will demnächst nach Neuseeland und recherchiert vielleicht schon seinen Aufenthalt so, dass er mir Tipps geben kann?

 

Eine prima Idee, finden wir!

Quiz: Wie viele Beiträge haben wir in unserer Blogreihe „Kalendersommer“ veröffentlicht?
Mailen Sie die Anwort bis zum 1. September 2013 an marketing@calvendo.de, und Sie nehmen an der Verlosung der Preise (Bücher, Videotrainings auf DVD, ein Abo der DigitalPHOTO und mehr) teil. Die Gewinner werden Anfang September bekanntgegeben.

Hinweis: Falls Sie einen Beitrag verpasst haben sollten – alle Artikel unserer CALVENDO-Kalendersommerreihe finden Sie unter blog.calvendo.de/category/sommer.