Markus W. Lambrecht hat sich mit seinen Fotografien schon häufig mehr getraut als andere und damit einige Statements hinterlassen. Und er rät auch Ihnen: Trauen Sie sich einfach!
Markus W. Lambrecht (Copyright: Markus W. Lambrecht)
Was hat Sie motiviert, Fotograf zu werden? Können Sie uns ein bisschen mehr über Ihren Werdegang erzählen?
Ich habe schon als Jugendlicher mit einer (geliehenen Spiegelreflexkamera) fotografiert und auch im Labor eines Bekannten Schwarzweiß-Fotos entwickelt. Die Motive waren meist Haustiere und Familie oder auch Lehrer und Mitschüler für die Schülerzeitung.
Fotografen waren für mich die mit den Läden in der Fußgängerzone und den steifen, langweiligen Bildern im Schaufenster, das war für mich kein Berufswunsch. Nach einer Ausbildung in der Grafischen Industrie habe ich eine Werbe- und Internetagentur gegründet und dafür 1997 meine allererste Digitalkamera angeschafft (1,3 Megapixel), um für Kundenprojekte schnell Bilder liefern zu können. Seit 2008 bildet die Fotografie meinen Tätigkeitsschwerpunkt und ich betreibe ein kleines Studio in der Nähe von Kassel.
Markus W. Lambrecht: Lost Places
Und zeigen dort keine steifen und langweiligen Bilder im Schaufenster: ) Welches sind Ihre Themenschwerpunkte?
Am aufregendsten ist natürlich unsere Hochzeitsfotografie, bei der wir unsere Brautpaare den kompletten Hochzeitstag über begleiten. Mein Steckenpferd ist die erotische Fotografie. Dazu produzieren wir seit einigen Jahren Stockfotos für internationale Bildagenturen und arbeiten für Businesskunden aus Industrie und Handwerk. Wir werden überwiegend für Hochzeiten, Baby- und Familienshootings, Akt und Erotik sowie Business gebucht.
Privat machen wir gerne Städtereisen, wo die Kamera immer mit dabei ist.
Markus W. Lambrecht: …so winzig! – Babykalender
Bekommen Sie die meisten Aufträge im Großraum Kassel?
Für Hochzeiten sind wir bundesweit unterwegs, sonst überwiegend Raum Kassel.
Welches sind für Sie die größten Herausforderungen in Ihrem Beruf?
Stilistisch immer up-to-date zu sein, unseren Kunden nicht nur tolle Qualität, sondern auch ein schönes Shooting-Erlebnis zu liefern.
Sie bieten auch Fotokurse und Workshops an. Worum geht es dabei inhaltlich?
Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Produktfotos selber herzustellen und trainieren Adobe Lightroom und Photoshop.
Welche Marketing- und Werbemaßnahmen betreiben Sie, um auf Ihre Arbeit aufmerksam zu machen und neue Kunden zu akquirieren?
Die meisten Anfragen und Kunden kommen über unsere Internetseite und Facebook und Co.
Markus W. Lambrecht: Jugendstilarchitektur in Kassel
Und welche Kanäle und Möglichkeiten nutzen Sie hauptsächlich, um speziell Ihre CALVENDO-Kalender zu vermarkten?
Wir verlinken auf unserer Website den Kalendershop, über jeden neuen Kalender berichten wir im Blog und auf Facebook, und geben Presseinfos an die regionalen Tageszeitungen.
Bei CALVENDO haben Sie zahlreiche Regionalkalender veröffentlicht. Dabei fällt auf, dass Sie wohl gerne mit Schwarzweiß-Fotografie arbeiten. Welche Vorteile sehen Sie darin? Warum eignet sich die Schwarzweiß-Fotografie gerade für Städte-Kalender?
Ironischerweise bin ich eigentlich gar kein großer Schwarzweiß-Verfechter. Bei meiner „Ein Blick auf …“-Reihe wollte ich aber einen harten, groben monochromen Bildlook – bewusst weg von der üblichen Postkartenromantik.
Markus W. Lambrecht: Ein Blick auf Husum
Bei CALVENDO nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Fotos weiter zu verwerten. Welche Vorteile sehen Sie für sich an dieser Form der Publizierung?
Calvendo-Kalender sind eine tolle Möglichkeit, Bilder zu verwerten die sich beispielweise nicht als Stockfotos eignen. Einige unserer Kalender sind nicht nur „schön“, sondern auch Statements, wie zum Beispiel „Still-Leben“ – ein Kalender, der stillende Frauen in der Öffentlichkeit thematisiert. Unsere „Hot Curves“-Kalender stellen das übliche Schönheitsideal der dünnen Modelle infrage. Oder unser Kalender über vergessene jüdische Friedhöfe wirft geschichtliche Fragen auf.
Und was hat Sie bei CALVENDO am meisten überzeugt? Was ist Ihrer Meinung nach verbesserungswürdig?
Die Möglichkeit ohne finanzielles Risiko Kalender publizieren zu können und der faire und konstruktive Umgang der Jury. Beim Online-Editor könnte Einiges besser flutschen, so muss man z.B. den Kalender-Titel an verschiedenen Stellen mehrfach eingeben – das könnte einfacher sein.
Eine letzte Frage: Welche Tipps können Sie anderen Kreativen geben? Wovon raten Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen ab?
Die bunte Palette der Calvendo-Titel zeigt ja, dass kein Thema zu absurd ist, um erfolgreich zu sein – also traut euch!
Als Tipp kann ich sagen, dass ein Kalender nicht einfach eine Abfolge von Einzelbildern ist, sondern alle Aufnahmen thematisch und stilistisch zusammenpassen und „aus einem Guss“ sein müssen. Ich persönlich würde keinen Kalender mit Hunde-, Katzen-, und Pferdefotos einreichen, weil es die sicher schon genügend gibt.
Markus W. Lambrecht: Stillkalender – Still-Leben
Mehr Informationen zu Markus W. Lambrecht finden Sie hier:
Website: www.skylightphotos.de
Facebook: www.facebook.com/Skylightphotos.de
CALVENDO-Produktgalerie: https://www.calvendo.de/galerie/autor/markus-w-lambrecht/