Eis des Lebens

Man kann nicht Schlittschuhlaufen lernen, ohne sich lächerlich zu machen. Auch das Eis des Lebens ist glatt. (George Bernard Shaw)
Unser heutiger Eisläufer ist jedoch ganz gekonnt und vergnügt unterwegs. Weitere humoristische Darstellungen von Sportarten finden Sie im Kalender von Joanna Hegemann.


Olympische Disziplinen von Joanna Hegemann.

Wie wär’s mal mit einem Fotocomic?

Erinnern Sie sich noch an die Fotocomics der Bravo? Dann sind Sie genau im heutigen Thema: der Fotocomic als Form des Storytellings. Das Charakteristische: die Kombination von People-Fotografie mit Sprechblasen.

Klassische Comics wie Superman, Batman, Lucky Luke oder Asterix sind gezeichnet. Anders Fotocomics: Sie sind zwar nach demselben Prinzip aufgebaut – eine Abfolge von Bildern erzählt eine Geschichte –, aber sie basieren auf Fotos. Wie gezeichnete Comics arbeiten die meisten Fotocomics aber auch mit Text, der entweder in Sprech- und Denkblasen in die Fotos eingefügt oder darunter platziert ist. Die Szenen eines Fotocomics müssen in aller Regel wie bei einem Spielfilm gestellt werden. Die Dialoge allerdings sind nicht zu hören, sondern in Sprechblasen zu lesen.

Und auf geht’s! 

Sobald Sie Ihr Thema gefunden haben, sollten Sie den Handlungsverlauf, die Erzählschritte und dann die Einzelbilder mit den Texten in einem Storyboard definieren, wie es auch die professionellen Drehbuchautoren anfertigen.

Beachten Sie, dass Sie je nach Aussage der Fotografien die Perspektive und die Kameraeinstellung wechseln; das macht Ihr Werk lebendiger. Kombinieren Sie zum Beispiel Nahaufnahmen, Porträts, Panoramabilder und Detailaufnahmen sowie unterschiedliche Blickwinkel.

Fotocomic-Calvendo

Beispiel eines Fotocomics: „Suche nach Inspiration!“

Zur Erzeugung einer Spannungskurve ist nicht nur der Plot wichtig, also die inhaltliche Abfolge, sondern auch der Einsatz formaler Elemente wie Belichtung, Perspektive, Bildgestaltung und Dramaturgie. Entscheidend können Kameraperspektive und -einstellung sein:

Wichtige Kameraeinstellungen

  • Totale: Der Abstand der Kamera ist groß; sowohl Protagonisten als auch Objekte und Ort sind zu sehen.
  • Halbtotale: Der Abstand ist geringer; die Darsteller sind im ganz, also von Kopf bis Fuß, erkennbar.
  • Halbnah: Die Kamera ist näher an den Darstellern; sie sind von Kopf bis zur Hüfte abgebildet.
  • Nah: Die Kamera rückt noch näher an die Darsteller; sie sind von Kopf bis zur Körpermitte zu sehen.
  • Großaufnahme: Die Kamera zeigt Kopf und Schulteransatz; das Gesicht und seine Mimik sind deutlich erkennbar.
  • Ausschnitt: Die Kamera fokussiert ein Detail.
  • Froschperspektive: Die Kamera blickt auf die Darsteller oder auf wichtige Objekte von unten.
  • Vogelperspektive: Die Kamera blickt von oben auf die Darsteller oder auf wichtige Objekte.
  • Normalperspektive: Die Kamera zeigt die Szene auf Augenhöhe.

Dialoge und Texte

Knappe, aber pointierte Dialoge und Texte verleihen dem Handlungsverlauf Dynamik. Ihre  Sprache sollte einfach und verständlich sein. Sie wird in Sprech- und Denkblasen untergebracht, ergänzenden Kommentaren und Soundwords (z. B. „zisch“) im Hintergrund.

  • Die Sprechblasen zeigen, was die Protagonisten sagen.
  • Denkblasen zeigen, was die Protagonisten denken.
  • Ergänzende Kommentare (z. B. Erzähltexte oder Beschreibungen) werden in Rechtecke am (unteren) Bildrand gefasst.

Sind alle Fotos aufgenommen, werden sie am Computer anhand des Storyboards in die richtige Reihenfolge gebracht, und dann durch die Texte ergänzt.