Fünf Fragen an Sam Figueroa: Was meinen Sie?

Fünf Fragen an Sam Figueroa: Was meinen Sie?

Für Fotografen und andere Bildschaffende wird es zunehmend schwierig, von dieser Arbeit zu leben oder die Hobbyausgaben zu finanzieren. Stellt man die Frage „Was ist Kunst?“ finden selbst Experten selten eine befriedigende Antwort. Lautet die Frage jedoch „Was ist Kunst wert?“, heißt es oft lapidar „Kunst ist genau so viel wert wie jemand bereit ist, dafür auszugeben“.

Wir befragen Fotografen, Künstler und andere Kreative zu ihrer kreativen Arbeit und möchten wissen, wie sie die aktuelle Situation und Zukunft der Kreativschaffenden bewerten.

Ein Kurzinterview mit Sam Figueroa (Fotograf)

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Sam Figueroa (Foto: Sylvia Figueroa)

Herr Figueroa, stellen Sie sich bitte vor, dass ein Kurator der Tate Modern über einen veröffentlichten Kalender auf Sie aufmerksam geworden ist. Er möchte von Ihnen in wenigen Sätzen wissen, wie Sie Ihre künstlichere Arbeit beschreiben. Was würden Sie ihm sagen?

Sam Figueroa: Ich würde ihm Folgendes sagen: “My goal is to emit the inner beauty of every soul through photography.“ Denn ich nehme an, er würde Englisch sprechen und dies ist, nebenbei gesagt, auch mein Leitsatz. Wenn alles hundertprozentig so funktioniert, wie in meiner Vorstellung, dann kann man, in dem entstandenen Werk, später in die Seele der Person blicken, die ich abgelichtet habe, oder sich zumindest so fühlen. Und darum geht es ja in der Kunst: jemandem, mit einem Werk, ein Gefühl entlocken.

Was meinen Sie ist wichtiger für die lang anhaltende Karriere eines ambitionierten gestaltenden Künstlers? Frühe Anerkennung durch Kunstexperten oder schnelle Verkaufserfolge bei Medien bzw. künstlerischen Laien?

Sam Figueroa: Ich denke keines von beiden so richtig, eher, dass der Künstler ein großes „Following“ hat und dieses über Jahre bedienen kann – Long-Tail und so. Langfristig kann man nur Erfolg haben, wenn man für die Leute interessant bleibt.

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Foto: Sam Figueroa – Lichtwellentanz Fotografie

Welche künstlerischen Vorbilder haben Sie? Was meinen Sie, war deren Schlüssel zum Erfolg? Was wenden Sie davon bereits an?

Sam Figueroa: Meine drei größten Vorbilder sind Nadia Meli, Jasmine Star und Sue Bryce. Sie alle haben für mich eine Sache gemeinsam: Sie geben allem, was sie in ihrem Business tun, einen Zweck, der von einer persönlichen Vision ausgeht. Ich versuche zurzeit meine eigene Vision zu festigen und zu vertiefen, um diese zukünftig auch für mich zur leitenden Kraft werden zu lassen.

Inwieweit verbessern innovative Vermarktungsplattformen für Bilder (z.B. Stockfoto-Agenturen) die Möglichkeiten der Kreativen entdeckt und anerkannt zu werden?  

Sam Figueroa: Schon erheblich, das Internet im Allgemeinen. Wenn ich bedenke, wie die Landschaft zu meinen Kindeszeiten ausgesehen hat, würde man vielleicht auch irgendwann dort ankommen wo man heute ist, aber man hätte einfach viel länger dafür gebraucht. Der Markt findet heute viel schneller und zielgerichteter ein Angebot auf seine Nachfrage.

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Foto: Sam Figueroa – Lichtwellentanz Fotografie

Noch eine Frage in eigener Sache: Haben Sie die Veröffentlichung und den Verkauf von Kalendern als Einnahmequelle für sich in Erwägung gezogen?

Sam Figueroa: In Erwägung gezogen schon, aber aus Unsicherheit von dem konkreten ROI (return on investment) wieder zu den Akten gelegt. In mir schlummerte das negative Gefühl eventuell unverkaufte Kalender auf Lager zu haben. Print-On-Demand-Dienste waren mir damals noch nicht so geläufig als ich das vorhatte.

Weiterführende Informationen zu Sam Figueroa:
Website: https://lichtwellentanz.de

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