Ein Interview mit Profifotograf Christian Heeb
Die weltweit bekannten und herausragenden Fotografien von Profifotograf Christian Heeb sind echte Meisterwerke. Bekannt und berühmt wurde er vor allem durch seine Indianer-Portraits und atemberaubende Fotos von amerikanischen Landschaften.
Wir freuen uns ganz besonders, dass er aus seinen zahlreichen Reisefotos so viele wunderbare CALVENDO-Kalender erstellt hat und seine beeindruckenden Werke auch auf diese Weise mit einem großen Publikum teilt.
In unserem heutigen Interview erfahren Sie mehr über den begnadeten und äußerst talentierten Profifotografen Christian Heeb.
Herr Heeb, Sie arbeiten seit vielen Jahren hauptberuflich als Fotograf und Bildautor. Erzählen Sie uns ein wenig über sich und Ihre Arbeit?
Ich bin seit etwa dreißig Jahren freiberuflicher Fotograf und habe bisher an die 200 Bildbände und Reiseführer fotografiert. Neben Aufträgen für Redaktionen und Privatkunden veranstalte ich mit meiner Frau Regula Heeb auch Fotoreisen und Workshops. Seit vier Jahren besitze ich ein Fotostudio mit Workshop-Zentrum in Bend, Oregon USA wo wir seit 17 Jahren wohnen. Wir sind gebürtige Schweizer.
Welches sind Ihre Themenschwerpunkte?
Als Reisefotograf fotografiere ich gerne alles von grandiosen Landschaften zu Menschen, Stadtansichten, Street Photography etc. Meinen Durchbruch hatte ich mit Indianer-Portraits und Amerikanischen Landschaften. An beiden Themen arbeite ich noch immer.
Christian Heeb: Indianer
Haben Sie ein Lieblingsmotiv, das Sie immer wieder gerne fotografieren?
Ich fotografiere sehr gerne in der blauen Stunde in Städten und Kleinstädten.
Wie würden Sie Ihre persönliche Handschrift beschreiben? Welcher Linie folgen Sie?
Meine Bilder sind plakativ und farbenfroh.
Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen in Ihrem Beruf?
Der Preisezerfall bedingt durch die Digitalisierung: Die Preise für Fotos sinken immer weiter.
Wie können wir uns Ihren „Alltag“ vorstellen? Gibt es überhaupt so etwas wie Alltag bei Ihnen?
Bis vor kurzem waren wir für Bild-Produktionen acht Monate im Jahr unterwegs, heute sind es etwa sechs Monate. Der Rest ist Alltag im Büro oder lokale Produktionen und Arbeit im Portrait-Studio in Bend.
Christian Heeb: Kanada und Wildes Alaska
Nach welchen „Kriterien“ suchen Sie sich Ihre Reiseziele aus? Gibt es eine Gegend, die Sie ganz besonders reizt und wo Sie immer wieder gerne hinreisen?
Die amerikanischen Doppelkontinente von Alaska bis Feuerland sind unser Schwerpunkt. Die USA kennen wir seit 30 Jahren in allen Ecken. Wir haben ein weiteres Haus in Mexiko auf der Baja, wo wir im Winter oft Urlaub machen. Mexiko haben wir für mehrere Bücher fotografiert.
Die Auswahl unserer Fotoreise-Ziele wählen wir entsprechend unserer Ortskenntnisse und Interessen aus. Da ich gerade an einem Patagonien-Projekt arbeite, habe ich auch einige Fotoreisen mit Gästen vorgesehen.
Was treibt Sie an? Die Suche nach herausragenden Motiven, die Neugier auf fremde Menschen und Kulturen oder pure Reiselust?
Reiselust und die Suche nach neuen Motiven.
Christian Heeb: Afrikas Tierwelt und Südafrika
Sie sind Gründer des „Cascade Center of Photography“ in Oregon. Können Sie unseren Lesern mehr darüber erzählen?
Wir konnten vor vier Jahren eine Liegenschaft kaufen, welche sich gut als Studio und Workshop-Zentrum eignete. Nun betreiben wir dort mit unserem Team ein Portrait-Studio und veranstalten viele Kurse und Workshops. Einige leite ich, viele werden aber von Gastfotografen abgehalten. Die Dauer ist sehr unterschiedlich: Das geht von zwei Stunden one on one bis zu einem langen Wochenende zum Thema Landschaft oder fünf Tage an der Oregon Coast.
Ihre Fotos sind in zahlreichen Büchern, Zeitschriften und Zeitungen erschienen. Nehmen Sie auch an Wettbewerben und Ausstellungen teil?
Bei Wettbewerben mache ich nie mit, da ich kaum Zeit dazu finde. Ausstellungen mache ich ab und zu, wie etwa kürzlich in Münsingen in der Schweiz.
Was waren die wichtigsten Bausteine für Sie auf dem Weg zum Erfolg?
Gute Fotos, Fleiß und Glück.
Wie machen Sie auf sich und Ihre Arbeit aufmerksam? Welche Kanäle nutzen Sie für Ihr Marketing?
Meine Bücher, Kalender, Magazinartikel und vermehrt Social Media.
Christian Heeb: Argentinien und Canyonland
Warum haben Sie auch Kalender als Veröffentlichungsart für Ihre Fotos gewählt? Was gefällt Ihnen an dieser Möglichkeit des Publizierens am meisten?
Kalender brachten früher viel Geld und bringen heute noch Einiges an Geld. Zudem sind die Motive angenehm zu fotografieren.
Welche Tipps können Sie anderen Fotografen und Kreativen zum Thema Fotografie geben?
Mittlerweile muss ich sagen, dass gutes Marketing das Wichtigste ist. Ich würde mehr Geld in Marketing investieren als in alles andere.
Und zum Schluss sind wir noch sehr neugierig: Wohin reisen Sie in diesem Jahr noch?
Ghost Towns in Nevada, West-Kanada, New York, Mexiko und US-Rockies. Vorher waren wir in der Toskana, in Griechenland, in der Schweiz und Peru.
Lieber Herr Heeb, wir freuen uns ganz besonders, dass Sie sich trotz Ihres vollen Terminkalenders die Zeit für dieses Interview genommen haben – vielen herzlichen Dank dafür! Ihre Arbeit ist für viele Fotografen mit Sicherheit eine wahre Inspiration. Wir wünschen Ihnen für Ihre weiteren Projekte und Reisen alles Gute, viel Erfolg und Glück.
Weitere Informationen zu Christian Heeb finden Sie hier:
Websites: www.heebphoto.com
Cascade Center of Photography: www.ccophoto.com
Google+: https://plus.google.com/u/0/+ChristianHeeb
Facebook: www.facebook.com/Heebphoto
CALVENDO-Produktgalerie: https://www.calvendo.de/galerie/autor/christian-heeb
Christian Heeb: Geisterstädte