Im Interview: KI-Künstlerin und Kalenderautorin Liselotte Brunner-Klaus

Heute haben wir unsere langjährige Autorin Lieselotte Brunner-Klaus zu einem Gespräch eingeladen und zu Ihren Erfahrungen mit KI-Bildgeneratoren befragt. Und das wollten wir wissen:

Frau Brunner-Klaus, Sie nutzen seit kurzem künstliche Intelligenz (KI) zur Erstellung von Bildern. Wie sind Ihre bisherigen persönlichen Erfahrungen bei der Verwendung von KI-Software?

Meiner Erfahrung nach ist Midjourney vor allem ein Sammelsurium von Ideen – auch anderer Künstler. Anfangs habe ich mir einige Prompts (Textbefehle) aufgeschrieben, aber an und für sich wächst man schnell in die KI herein. Zusätzlich kann man sich ja auch mit vielen YouTube-Videos schlau machen.

Welche Software und Tools nutzen Sie konkret und wie aufwändig war die Einarbeitung, bis veröffentlichungsreife Ergebnisse entstanden?

Ich benutze Photoshop und zum Vergrössern der Bilder Topaz Gigapixel AI, ein kostenpflichtiges Programm, mit dem ich sehr zufrieden bin. Nebenbei habe ich den DeepL Übersetzer offen, um ins Englische zu übersetzen, falls ich einen englischen Begriff für einen Prompt nicht kenne.

Sie haben tolle Kalender mit KI-Bildern veröffentlicht. Wie viel Arbeitszeit musste in die Vorbereitung und ggf. Nachbearbeitung jedes einzelnen KI-Bildes gesteckt werden?

Sehr unterschiedlich lange. Manchmal klappt es mit einem von der KI generierten Bild fast auf Anhieb, dann wieder verbringt man länger damit, ein passendes Resultat zu erlangen. Die Nachbearbeitung geht relativ rasch, ich nehme vor allem den Camera raw Filter im Photoshop, Farbanpassungen, Retuschen etc.

Gibt es bestimmte Themenfelder und Motivwelten für die die aktuellen KI-Bildgeneratoren besonders gut geeignet sind? Was funktioniert aus Ihrer Sicht thematisch (noch) nicht?

Für die KI eignen sich natürlich vor allem kreative Ideen oder allgemein der Kunstbereich. Auch lernt man schnell von anderen KI-Mitbenutzern. Was noch ein wenig problematisch ist, sind die Proportionen, Fingeranzahl, Beine, und manchmal hat man auch irgendwo komische Figurenreste, die wegretuschiert werden müssen. Doch ich denke, das wird sich bald ändern, so rasend schnell, wie die KI lernt und sich verbessert.

Wo sehen Sie generell für Gestaltungsprofi und Hobbyisten die Vorteile, Bilder über KI entstehen zu lassen?

Die Chance ist, dass unendliche Kreativität gelebt werden kann und der Austausch sich beschleunigt. Ein Risiko könnte sein, dass es bald eine Überflutung an KI-Bildern gibt und der Wert traditioneller kreativer Arbeit weniger geschätzt wird.

Denken Sie, dass mit den neuen Möglichkeiten innovative Kunstformen und -stile entstehen werden, oder repliziert die KI eher Bestehendes?

Im Bereich der Fantasie und Kunst gibt es sicher neue Impulse. KI setzt neu zusammen oder bringt manchmal wirklich witzige Resultate.

Werden Sie weiterhin Ihrer Leidenschaft für das Fotografieren nachgehen oder verlagert sich der Schwerpunkt ihrer Arbeit jetzt in Richtung KI?

Sicher beides. Das kommt immer auf das Thema an.

Sie haben über Jahre diverse Kalenderprojekte über CALVENDO veröffentlicht. Was reizt Sie an der Zusammenarbeit mit CALVENDO? Können Sie unseren Lesern etwas über Ihre Erfahrungen erzählen?

An der Zusammenarbeit bei CALVENDO reizt mich vor allem, dass ich ein Projekt von A-Z selber erstellen kann. Auch von der Vermarktung und dem Druck entlastet zu sein, finde ich positiv. Ebenso, dass immer wieder neue Vertriebskanäle gesucht werden und auch Puzzles und Leinwände veröffentlicht werden.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Frau Brunner-Klaus!

Zum kompletten Portfolio von Liselotte Brunner-Klaus bei CALVENDO

Zu einem weiteren Autoreninterview mit KI-Künstler Peter Roder

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