Fotografie- und Kalenderkurse mit Helga Partikel

Aussagekräftige Fotografien sind keineswegs Glücksache. Das Handwerkszeug – der Umgang mit der Technik, dem Licht, den Models sowie die Komposition von Bildern und Bildserien – kann man erlernen. In diesem Beitrag sprechen wir mit der Fotografin, Buchautorin und Trainerin Helga Partikel aus München. Sie gibt Fotografiekurse und behandelt darin neuerdings auch das Thema Kalendererstellung bei CALVENDO.

Helga Partikel

Frau Partikel, Sie sind nicht nur Fotografin, sondern auch Trainerin auf dem Gebiet der Fotografie. Wie kamen Sie zur Fotografie, wie zu Fotografiekursen?

Ich habe schon als Kind fotografiert. Die Fotografie war und ist, neben Kunst und Kultur, immer wichtigster Zeitvertreib. Zum Beruf wurde meine Leidenschaft allerdings erst spät, durch den Besuch der Prager Fotoschule Österreich, die ich mit Diplom abgeschlossen habe. Als gelernte Wirtschaftsinformatikerin hatte ich zuvor Bücher über EDV-Anwendungsprogramme geschrieben und auch EDV unterrichtet. Da lag die Idee nahe, nach Abschluss der Ausbildung Fotokurse anzubieten und mich ganz der Fotografie zu widmen.

Und welche Kurse bieten Sie an?

Meine Fotokurse (Infos auf www.foto-kunst-kultur.de) richten sich an alle Hobbyfotografen, die mehr aus ihren Bildern machen wollen – vom Grundlagenkurs bis hin zur Ausstellungsreife. Mein modular aufgeteilter Intensivlehrgang führt den Fotobegeisterten Schritt für Schritt zum besseren Bild und zum Fotoprojekt.

Mein Foto-Intensivkurs startet mit Modul I, einem Wochenend-Lehrgang in Kooperation mit der Prager Fotoschule Österreich. In zahlreichen Praxisübungen werden hier die Grundlagen der Fotografie erlernt.

Modul II verfestigt die fotografischen Kenntnisse, beschäftigt sich mit den Genres der Fotografie, mit der Bildkomposition, Bildbearbeitung und dem Fotorecht.

In Modul III setzt jeder Teilnehmer ein eigenes Thema fotografisch um. Die Arbeit an einem Projekt ist für mich die Königsdisziplin der Fotografie!

Modul IV schließlich hat die Präsentation eines fertigen Projekts zum Thema – in einem Fotobuch, einem Kalender oder einer Ausstellung. Die richtige Zusammenstellung der Bilder, FineArt-Printing, Farbmanagement und Layout sind hier die Kernthemen.

Frau Partikel, Ihre Kurse befassen sich nicht nur mit Kamera- und Aufnahmetechnik, sondern auch mit der Bearbeitung von Bildern und der Bildkomposition?

Fotografieren lernen heißt in erster Linie sehen lernen. Sich darüber Gedanken machen, was man mit einem Bild ausdrücken möchte. Der Bildaussage ordnet sich alles unter: Die Komposition, die Technik, die Bearbeitung. Die Bildkomposition ist ein wichtiger Bestandteil meiner Kurse. Und natürlich zeige ich, wie man aus einem guten Bild ein besseres machen kann. Für mich ist die Bildbearbeitung wie Make-up. Sie unterstreicht die Stärken und kaschiert die Mängel. Mehr wäre für mich zu viel. Ja, denn was nützen technisch perfekte Fotos, wenn das Motiv nicht richtig in Szene gesetzt ist, wenn das Bild keine Aussage hat? Natürlich muss man sein Handwerkszeug beherrschen – daher ist das Erlernen der Kameratechnik die Grundlage. Neben meinen Fotografiekursen biete ich von Zeit zu Zeit Kurse in Bildbearbeitung, Bildorganisation und vor allem auch Fotoreisen an. Im Urlaub kreativ sein und entspannt mit Gleichgesinnten dem Hobby frönen – unter anderem auf Sizilien, in der Steiermark und im Altmühltal. Das Ziel jeder Reise ist ein kleines Fotoprojekt, woraus ein Buch oder ein Kalender entstehen kann. 

Fotografiekurse im Ausland

Zusätzlich bieten Sie nun auch Kurse zum Thema Kalender an? Was vermitteln Sie den Teilnehmern? 

Bis auf den Grundlagenkurs der Prager Fotoschule Österreich zielen meine Seminare immer darauf ab, mehr als ein Bild zu machen: eine Serie, eine Reportage oder ein Projekt. Doch nicht jedes Thema kann oder muss gleich zum Fotobuch führen. Für kleinere Arbeiten bieten sich Kalender oder Fliparts geradezu an. Ich unterstützte die Teilnehmer beim Erstellen, bei der Wahl der Bilder, beim Festlegen der Reihenfolge und nicht zuletzt beim Layout. Und natürlich auch darin, erst einmal die richtigen Bilder für einen Kalender aufgenommen und bearbeitet zu haben.

Und welche Tipps können Sie unseren Lesern geben?

Mein Tipp für alle Fotofreunde: Fotografieren Sie in Serien und Projekten. Welches Thema interessiert Sie besonders? Setzen Sie es in mehreren Bildern fotografisch um. Das Haus, in dem Sie wohnen, könnte ein Fotoprojekt sein. Oder Ihre Arbeitsstelle, Ihr Verein, Ihre Freunde … Wenn Sie dann noch die besten Fotos aus der Serie in einem Kalender präsentieren, haben Sie gleich das perfekte Geschenk für Ihre Liebsten.

Und wie nehmen die Teilnehmer die Kalendererstellung mit CALVENDO auf?

Die Teilnehmer meiner Kurse waren begeistert von der Idee, ihre Arbeit in einem Kalender zu präsentieren. Die ersten Ergebnisse werden demnächst auf meiner Homepage www.foto-kunst-kultur.de gezeigt.

Ab Mitte Januar wird es in Neubiberg bei München eine Gemeinschaftsausstellung von acht Teilnehmern der letzten Projektworkshops geben. Bei der Vernissage am 16. Januar 2014 werden neben den ausgestellten Bildern auch die Fotobücher und -kalender gezeigt.

Herzlichen dank Frau Partikel, wir bleiben in Kontakt und werden über diese Ausstellung berichten.

 

Kurzvita

Helga Partikel arbeitete nach dem Gymnasium zunächst in der Touristik. Eine Ausbildung als Wirtschaftsinformatikerin führte sie dann in die Selbstständigkeit als EDV-Dozentin. Von ihr als Autorin und Herausgeberin sind mehr als 30 Bücher über EDV-Anwendungsprogramme erschienen.

Die Ausbildung an der Prager Fotoschule Österreich, die sie mit Diplom abgeschlossen hat, gab Helga Partikel das notwendige Rüstzeug für ihre jetzige Tätigkeit als Fotografin und Dozentin.

Das waren die Professional Photo Days 2013

Zwei Tage voller Informationen: Spannende Vorträge und erfolgversprechendes Netzwerken können sowohl sehr inspirierend als auch sehr kurzweilig sein. So bei den Professional Photo Days 2013 am 19. und 20. Oktober in München.

Professional Photo Days

Eindrücke von den Professional Photo Days, eingefangen von Andreas Schebesta (www.der-eventfotograf.de)

Der Kongress fühlte sich wie eine Art Klassentreffen an, denn die meisten der Vortragenden sind in der Szene gut bekannt. Angefangen bei Matthias Schwaighofer über Patrick Ludolph,  Michael Omori Kirchner von www.fotografr.de bis hin zu Maike Jarsetz und Eberhard Schuy. Den thematischen Schwerpunkt der Veranstaltung bildeten weniger fachliche Fragen zur Fotografie als vielmehr Fragen der Vermarktung: Wie gestalte ich meine Marketingmaßnahmen, wie entwickele ich eine unverwechselbare Marke, und wie finde ich meine Kunden? Die Teilnehmer bekamen eine Fülle an Tipps und Tricks von Profis. Und ganz nebenbei war auch Gelegenheit zum Feiern, unter anderem den Geburtstag des Referenten Martin Krolop.

Martin_Krolop

Martin Krolop referierte über „Porträtfotografie und den Umgang mit Models“ (Foto: Andreas Schebesta)

Der Porträtfotograf Martin Krolop verdeutlichte vor allem, welche drei Dinge er in seinem Metier beherrschen muss:

  • Psychologie
  • Technik
  • Kreativität

Das Augenmerk legte Martin Krolop auf die Beziehung zwischen Model und Fotograf. Er zeigte, wie wichtig die Körpersprache ist, und wie man sie als Fotograf nutzen kann, um Models zu motivieren, aber auch zu lenken. Er demonstrierte, wie er nicht nur verbal, sondern auch mit eindeutigen und übertriebenen Gesten (zum Beispiel: Kopf zur linken Seiten neigen), zeigt.

Ein weiteren spannenden Vortrag hielt Armin Böttigheimer zum Thema „Die eigene Marke aufbauen und Social Media für Fotografen“. „Social Media, und alles wird gut? So ist es definitiv nicht“, meinte Böttigheimer, „es ist aber ein Teil von vielen, um Aufträge zu generieren, sich als Fotograf selbst darzustellen und abzugrenzen gegenüber der Konkurrenz.“

Armin Böttigheimer: Social Media für Fotografen

Armin Böttigheimer hielt einem Vortrag zum Thema „Die eigene Marke aufbauen und Social Media für Fotografen“ (Foto: Andreas Schebesta).

Um Social Media professionell zu betreiben, so Böttigheimer, sollten Sie sich zunächst diese Fragen beantworten:

  • Wo stehe ich? Welche Freunde habe ich?
  • Wo will ich hin? (Ziele setzen)
  • Welche Mittel habe ich? (Budget, Werbekampagne)

Was ist Social Media eigentlich? Es sind Kommunikationskanäle, die eine direkte Interaktion möglich machen, beispielsweise auf Blogs, Twitter, Facebook & Co.

Alle diese sozialen Netzwerke sind geeignet, geschäftliche Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Gute Inhalte sind für User ein echter Gewinn, die sie dazu animieren, bestimmte Fanpages oder Blogs regelmäßig zu besuchen. Das eigentliche Ziel aber ist natürlich zu zeigen, was man kann, welche Referenzen man hat und welche Erfolge – auf dass neue Kunden hinzukommen.

Klären Sie für sich, welchen Kanal Sie nutzen sollten, wo Sie auf Ihre Zielgruppe treffen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Inhalte wirklich medienadäquat aufbereiten. Denn jedes Medium hat andere Anforderungen und andere Zielgruppen. Blogbeiträge sind länger als Facebook-Einträge, Twitter-Tweets auf 140 Zeichen beschränkt.

Grundsätzlich langweilt und nervt es Leser, wenn sie auf Wiederholungen stoßen. Wenn Sie also mehrere Kanäle bedienen wollen, brauchen Sie einen Redaktionsplan, in dem sie festhalten, wann welche Beiträge erstellt und wo veröffentlicht werden.

Die Tipps von Armin Böttigheimer: Nutzen Sie alle Möglichkeiten von social Media! Verwenden Sie

  • Hashtags (Verschlagwortung mit #)
  • Links (Verlinkungen zu Youtubefilmen)
  • Antworten (interagieren Sie, schweigen Sie nicht)
  • Taggen (Personen oder Produkte z. B. auf Facebook verbinden)
  • Erwähnungen etc.