Die Kalenderprojekte von Tanja Riedel sind ebenso zahlreich wie vielfältig. Egal, ob Foodfotografie, historische Bauten, kleine Küken oder Schwarzweiß – die Hobbyfotografin spricht mit ihren Bildern eine breite Zielgruppe an.
In unserem heutigen Interview erfahren Sie mehr über Tanja Riedel und ihre Freude am Fotografieren.
Tanja Riedel (Copyright: Marina Ziegler, Tanja Riedel)
Liebe Frau Riedel, erzählen Sie uns ein wenig über Ihren Werdegang.
Als ich anfing mit der Fotografie, gab es ja nur analog. Als ich ca. 15 Jahre alt war, borgte ich mir ab und an das Heiligtum meines Vaters, „seine Kamera mit Objektiven“, um die schöne Landschaft Bayerns bei Freising, in der ich aufwuchs, in allen Varianten festzuhalten. Schon damals liebte ich es alles für die Ewigkeit, „für meine Ewigkeit“, festzuhalten und das Schöne den Menschen um mich herum näher zu bringen.
Die Möglichkeiten waren für mich sehr klein, um Erfahrungen zu sammeln. Damit waren ja noch sehr viele Unkosten verbunden, die man als Teenager nicht decken kann und somit lag für mich die Fotografie lange auf Eis. Eher unbewusst.
Als es mit der digitalen Fotografie losging, kaufte ich mir eine kleine Sony Kompaktkamera und fing an alles zu fotografieren, was meinem Schönheitsempfinden nach zu fotografieren wert war.
Diese Bilder sahen auch außenstehende Menschen und lobten meinen Blick in der Fotografie. Durch Zufall stieß ich auf die Fotocommunity und begann meine Bilder dort auszustellen, um zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und einen Anhaltspunkt zu haben, wie ich meine Arbeiten verbessern kann.
Damals stieß Waldemar Moll (der mir heute ein lieber Freund geworden ist) auf meine Bilder und nahm sich mir an. Er half mir in allen Belangen der Fotografie sehr und stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite, auch heute noch. Dafür hier nochmals meinen allerbesten Dank.
Ja, so bin ich am Ball geblieben und habe versucht insbesondere meine Stillleben auszubauen.
Da ich immer kreativ sein möchte und mir das Gestalten der Bilder sehr viel Freude macht, arbeite ich viel in diesem Bereich, um „Das PERFEKTE Bild“ für mich zu designen und zu fotografieren.
Tanja Riedel: Schwarz-Weiß-Malereien
Welches sind Ihre Themenschwerpunkte? Was reizt sie an diesen Themen am meisten?
Also, ich würde sagen, dass es mir die Stillleben im Bereich der Foodfotografie sehr angetan haben.
Um ehrlich zu sein, kann ich nicht mal sagen, warum das so ist. Es befriedigt mich sehr, wenn mir in der Essensgestaltung ein tolles Bild gelingt, auch andere Menschen es mögen und es seine Bewunderer findet.
Wie würden Sie Ihre persönliche Handschrift beschreiben?
Hmm… klare Linien im Bildaufbau, Schönheit für das Auge und Kreatives für den Betrachter. Ich versuche immer das gewisse Extra und eine Einzigartigkeit im Bild zu schaffen.
Bei CALVENDO haben Sie gut 80 Kalenderprojekte zu vielen unterschiedlichen Themenbereichen veröffentlicht. Welches ist Ihr persönlicher Liebling?
Schwierige Frage finde ich. Ich mag alle Projekte, die ich entwerfe und zusammenstelle.
Einen Kalender, den ich besonders mag, ist der Engel-Kalender mit Zitaten. Die Zitate lassen einen in der schnelllebigen Welt mal nachdenken und zur Ruhe kommen. So geht es mir jedenfalls, wenn ich die Zitate vor mir habe.
Tanja Riedel: Engel-Kalender mit Zitaten
Auf den Kalender „Küken in der Kinderstube – Terminplaner“ bin ich besonders stolz, da ich zum ersten Mal mit Tieren gearbeitet habe. Es war für mich eine besondere Herausforderung diese süßen Tiere auch perfekt abzulichten und das passende Umfeld dafür zu kreieren.
Ich bin aber auch stolz, weil das Titelbild es in die Galerie der Onlinecommunity VIEW von der gleichnamigen Zeitschrift geschafft hat. Das Bild wurde dort von anderen Nutzern nominiert und von der zugehörigen Jury in die Galerie aufgenommen. Dies zeigt mir, dass es eine sehr gelungene Aufnahme geworden ist. Das macht mich stolz und ist für mich wieder ein kleiner Schritt hin zur immer besser werdenden Fotografie.
Tanja Riedel: Küken in der Kinderstube – Terminplaner
Gibt es zu einem Kalender oder einem bestimmten Kalenderfoto eine Geschichte, die Sie mit uns teilen möchten?
Zum Kalender „Historisches Fachwerk“ gibt es eine kleine Geschichte. Dieser Kalender wurde von einem Herrn im Ruhrgebiet gekauft. Er erkannte darin ein Haus wieder, das hier in der Gegend am Dümmer steht. Genau dieses Haus hatte er ein paar Monate zuvor gekauft, aber keine Bilder vom Originalzustand des Hauses gemacht. Er war so begeistert von dem Kalenderfoto, dass er sich anhand der Kontaktadresse auf dem Kalender mit mir in Verbindung gesetzt hat und das Bild im Original in drei verschiedenen Varianten erworben hat.
Seither stehen wir in Kontakt.
Tanja Riedel: Historisches Fachwerk
Haben Sie unter Ihren Kalendern auch einen Bestseller?
Ja, einige sind in etwa gleichauf. Aber einen kleinen Vorsprung zu den anderen hat der Hot Chili Kalender. Der ist von Anfang an dabei und jedes Jahr sehr beliebt.
Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Verkäufen, auch im Ausland?
Also die Schweiz und Österreich sind sehr gut in den Umsatzzahlen. Großbritannien leider nicht so sehr. Ansonsten: Es könnte immer mehr sein J
Warum haben Sie gerade Kalender als Veröffentlichungsart für Ihre Fotos gewählt?
Es ist ein tolles, weiteres Angebot, das ich meinen Kunden und Liebhabern meiner Bilder machen kann. Selbstverständlich steigt auch der Bekanntheitsgrad aufgrund der Publikumsbandbreite und da es schon ein Wunsch von mir wäre, einmal von der Fotografie leben zu können, ist es sicherlich ein guter Weg.
Verwerten Sie Ihre Fotos noch anderweitig?
Ja, es gibt Poster, Leinwanddrucke, Fototapeten und Acryl, aber auch Metalldrucke von meinen Motiven. Ebenso kleine Geschenke wie Tassen, Handyhüllen, Uhren oder Taschen.
Tanja Riedel: Hot Chili Kalender
Können Sie uns etwas über Ihre Erfahrung mit Calvendo erzählen? Wo sehen Sie die Vorteile von CALVENDO? Was ist ihrer Meinung nach verbesserungswürdig?
Ich bin seit der Betaphase mit dabei, also gleich zu Beginn mit gestartet (2012). Vieles hat sich schon verbessert und alt Bewährtes ist geblieben. Der Umgang ist immer freundlich und höflich. Außerdem kann man sich mit Calvendo bis zu einem gewissen Maße selbst verwirklichen und erreicht ein großes Publikum. Das gefällt mir gut.
Wünschen würde ich mir, dass doch etwas mehr für den Verkauf der Kalender bei dem Künstler übrig bleibt, und dass das Marketing stärker von Calvendo kommt. Ich bin nicht so sehr ein Verkäufer, sondern Hobbyfotograf, und Kreative haben nicht den Sinn für optimale Vermarktung und Verkauf. Somit kommt das definitiv zu kurz.
Ich finde man kann immer nur eine Sache gut machen. Wenn man versucht zwei Dinge gleich gut zu machen, wird es schwierig. Ich möchte damit sagen: Wenn ich mich verstärkt für den Verkauf einsetze, ist mein Kopf nicht frei genug, um weiter an meinen kreativen Werken zu arbeiten. Deshalb konzentriere ich mich hauptsächlich auf meine Bilder und freue mich, wenn dann etwas verkauft wird.
Welche Tipps können Sie anderen Kreativen geben?
Kreative Kalender, die es selten oder gar nicht gibt, werden natürlich besonders bevorzugt. Den millionsten Sonnenuntergang, sei er auch noch so schön, will man bald nicht mehr sehen. Bilder, die sich von anderen unterscheiden, sind gefragt.
Tanja Riedel: Kaffee-Pause Terminkalender
Wir raten unseren Autoren grundsätzlich, ernsthaft Marketing für Ihre Projekte zu betreiben. Welche Kanäle und Möglichkeiten nutzen Sie, um Ihre Kalender zu vermarkten?
Meine Werbung beschränkt sich rein auf das Internet. Ich denke, dass das eine sehr gute Möglichkeit ist, seine Arbeiten zu veröffentlichen und weltweit zu bewerben. Dabei sind mir die verschiedenen digitalen Verbreitungsformen wie Facebook, Twitter, Google etc. gute Helfer.
Welche Projekte sind bei Ihnen noch in Planung?
Gerne möchte ich nochmals mit den Küken arbeiten und einen kreativen Terminplaner daraus machen, ein Naturbilder-Projekt sowie noch einen neuen Foodkalender strebe ich an. Eine ganz besondere Herausforderung wäre es einmal auf Kundenwunsch einen Kalender zu erstellen, vielleicht ergibt sich da ja mal die Möglichkeit.
Mehr Informationen zu Tanja Riedel finden Sie hier:
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