Hauptberuflich verlegt Markus Reugels Parkett. Bei CALVENDO lässt der ambitionierte Freizeitkünstler seine außergewöhnlichen Wassertropfen-Makros verlegen. Fragt sich nur, wann er die Zeit findet, diesem aufwändigen Hobby nachzugehen? „Das mache ich meistens am Wochenende, wenn meine Frau und meine Kinder schlafen“, erzählt der gebürtige Schweinfurter. Dann verschwindet er für drei bis vier Stunden auf dem Dachboden und schießt eine Serie mit etwa 300 Bildern. Maximal fünf davon pickt er sich anschließend heraus.
Seit nun mittlerweile drei Jahren beschäftigt sich Markus Reugels mit den Möglichkeiten, Wassertropfen in Szene zu setzen. „Irgendwann hat mich einfach der Virus gepackt“, sagt Reugels. Inspiriert von simplen Wassertropfen fing er bald in seinen eigenen vier Wänden an, damit herumzuexperimentieren. Den Plastikbecher, bei dem er am Boden ein Loch mit einem Zahnstocher hineinstach, um das Wasser zu regulieren, tauschte er irgendwann gegen Infusionsbesteck. Heute benutzt er dafür einen Mikroprozessor.
So verwandelt Reugels die bloßen Wassertropfen in individuelle Formen. 15 davon stellt er auf seiner Internetseite vor. „Es ist nicht nur die Technik, die die Bilder schafft. Dazu gehört auch viel Know-how.“ Dabei weiß er ganz genau, in welchen Abständen (sowohl zeitlich als auch räumlich) er die Tropfen platzieren muss, um das gewünschte Motiv zu erhalten. Trotzdem „gehört auch viel Zufall dazu“, so Reugels. Eine englische Bildagentur (Mail Online) veröffentlichte 2011 erstmalig seine Bilder. „Dann kam der Stein von selbst ins Rollen“. So wurden seine Fotografien unter anderem im Fernsehen vorgestellt (Abendschau, BR & Bayern Journal, Sat1) und z.B. in der Novemberausgabe des Fotomagazins Pictures. Aber auch namhafte Kunden wie z.B. Campari haben Reugels bereits beauftragt.
So entstehen die außergewöhnlichen Formen
Als Grundlage verwendet Reugels entweder ein Wasserbecken, eine Plexiglasscheibe oder auch eine Membran, die er zum Schwingen bringt. Das „Kronenbild“ stellt dabei die „einfachste“ Variante dar, denn es entsteht aus nur einem Tropfen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Viskosität des Wassers. Denn je dicker die Wassertropfen, umso länger hält das Wasser – und somit die Form zusammen. Dafür gibt er zum Beispiel Kartoffelmehl dazu, den sog. Kleber. „So wirkt das Bild viel ruhiger und gleichmäßiger“, erklärt Reugels. Für den „Double Pillar“ benötigt er drei verschieden eingefärbte Tropfen, die er in ein Wasserbecken gibt. Die ersten beiden bilden dabei die zusammenlaufenden Säulen, die sich nach dem Aufprall im Wasser anziehen und in der Luft treffen. Der zu einem späteren Zeitpunkt fallen gelassene dritte Tropfen bildet dabei den „Kopf“. Durch die Beleuchtung des Wasserbeckens wird der Boden zum Spiegel. Die entstandenen Bilder bearbeitet Reugels nur sehr dezent. Er nimmt lediglich Basiskorrekturen vor und verändert die Tonwerte sowie den Kontrast. „Das mache ich, um den letzten Pepp rauszuholen und um die Farben krachiger wirken zu lassen.“
Das Erstellen seiner CALVENDO Kalender „Magische Momente mit Wassertropfen“ und „Wassertropfen in Perfektion“ fiel dem technisch versierten Fotografen sehr leicht. Auch vom Service war er dabei positiv angetan. „Ich bekam Feedback, dass die Überschrift „Liquid Art“ auf meinem Cover beim Druck nur sehr schlecht zu erkennen wäre. Das wäre mir selber nicht aufgefallen.“ Vor eineinhalb Jahren hatte er bereits bei anderen Verlagen angefragt, ob sie an Bilderbunden interessiert wären. Dort hatte er allerdings keine Antwort erhalten. Jetzt kann man die Arbeiten von Markus Reugels weltweit im Netz erwerben. Und im Mai 2013 bekommt der Dompteur der Wassertropfen seine erste Ausstellung in seiner Heimat Schweinfurt.
Ich kenne die Fotos auch schon aus der Fotocommunity und finde sie hervorragend. Hier stecken viel Arbeit, technisches Wissen, Zeitaufwand und eigene Kreativität dahinter. Großes Kompliment! Ich wünsche Markus Reugels viel Erfolg mit seinem Kalender und weiterhin so tolle Aufnahmen.
Ja, da kann ich nur sagen: „Hut ab“ ! Ich kenne Markus schon aus der Fotocommunity und er hat mich „angesteckt“ mit seinen Tropfenbildern. Es allerdings zu dieser „Meisterschaft“ zu bringen, ist ein hartes Stück Arbeit und ein nicht unerheblicher technischer Aufwand, gepaart mit einem großen Sinn für die Schönheit dieser Formen und Farben. Glückwunsch, Markus!