Im Interview: Dieter Wilczek, unser Preisträger des Nordamerika-Award 2025

Dieter Wilczek hat mit seinem Werk „BAVARIAN ALPS – SCENIC VIEWS“ den CALVENDO-Nordamerika-Award 2025 in der Kategorie „Alpen & Bergwelten“ gewonnen. Ihm gelingt es in seinen Bildern die majestätischen und schroffen Berggipfel, aber auch die Schönheit und Frische der Almen und Bergseen einzufangen. Zwischen Lichtspiegelungen auf dem Wasser und Schnee auf den Gipfeln macht er die Alpen zu einem Sehnsuchtsort – eine visuelle Einladung zur Fernreise nach Mitteleuropa. Schätzungen zufolge besuchen jährlich etwa 2,5 bis 3 Millionen Nordamerikaner die Alpen in ihren Ferien.
Wir haben die Gelegenheit genutzt, Herrn Wilczek einige Fragen zu stellen.

Herr Wilczek, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Gewinn des Nordamerika-Awards! Welche Bedeutung hat dieser Preis für Sie – und haben Sie weitere Werke für den nordamerikanischen Markt veröffentlicht?
Dieser Preis und der Kalender haben für mich eine ganz persönliche Bedeutung – denn damit wird „die Brücke geschlagen“ zwischen zwei meiner „Bilderwelten“, die mich in meinem Fotografenleben besonders fasziniert haben:
Lag früher mein fotografischer Schwerpunkt ganz eindeutig auf dem nordamerikanischen Kontinent – so sind es in den letzten Jahren die Bayerischen Alpen in Oberbayern, die wir mit diesem CALVENDO-Kalender den Menschen in Nordamerika näher bringen.
Sie können sich also vorstellen, dass ich mich gleich doppelt gefreut habe, dass mein Kalender diesen Award gewonnen hat.

Ich glaube, dass auch in Nordamerika ein besonderes Interesse an Fotoprodukten mit alpenländischen Motiven besteht. Neben Tierkalendern – mit denen wir vor Jahren schon erfolgreich in Nordamerika gestartet sind – publiziere ich deshalb verstärkt auch Kalender über die Region „Oberbayern“: Wie z.B. meinen aktuellen Kalender mit dem Titel „Magic Moments in BAVARIA – Berchtesgaden„!

Ihre Leidenschaft für die Fotografie begann bereits in Ihrer Jugend. Was fasziniert Sie noch heute daran, dass Sie der Fotografie über all die Jahre treu geblieben sind?
Es war mein Vater, der mich schon in ganz jungen Jahren für die Fotografie begeistert hat. Er hat selbst viel fotografiert und seine Bilder in unserem Badezimmer dann auch selbst entwickelt. Ich war oft und gerne mit dabei – und da ist „der Funke übergesprungen“. Die Faszination war da und ist geblieben, bis heute!
Natürlich verändert sich die Technik – und dadurch eröffnen sich auch neue Möglichkeiten in der Fotografie. Das Essentielle für mich, ist aber geblieben: Persönliche Eindrücke und Emotionen mit der Kamera einzufangen und festzuhalten – diese als Bild zu gestalten – und dann mit anderen zu teilen.

Waren es früher die Besucher meiner „DIA-Multivisonsschauen“ an Volkshochschulen und im Auftrag von Reiseveranstaltern (wie z. B. der ADAC) – so sind es heute die Käufer meiner Kalender, die Besucher auf dieters-bilderwelten.de und die Follower auf Instagram, die Freude an meinen Bildern haben.

Sie nennen sich selbst Naturfotograf, während Freunde und Kollegen Sie eher als „Erlebnisfotograf“ sehen. Gibt es bestimmte Themen oder Motive, die Sie besonders reizen – vielleicht auch solche, die über klassische Naturfotografie hinausgehen?
Die Natur spielt für mich schon eine große Rolle. Aber tatsächlich war es nie EIN bestimmtes Thema was mich fotografisch besonders gereizt hat oder worauf ich mich beschränkt habe. Der Reiz war immer das „reale Leben“ mit all seinen Facetten – und meine Bilder zeigen, wie ich es erlebe. Der Begriff „Erlebnisfotograf“ passt also doch ziemlich gut und meine „Bilderwelten“ sind ja auch dementsprechend vielfältig: Monumentale Landschaften wie der Grand Canyon, die atemberaubende Wildnis Alaskas, malerische Seen in den bayerischen Alpen, die Pracht heimischer Gartenvögel – aber auch pulsierende Städte und kleine Dörfer oder auch Motorsport am Nürburgring. Alle meine Aufnahmen haben eines gemeinsam: nicht das Thema, sondern das Erlebnis in der jeweiligen Situation ist im Fokus meiner Fotografie.

Was war Ihr beeindruckendstes oder berührendstes Erlebnis in der Fotografie?
Ein Erlebnis herauszugreifen fällt mir wirklich sehr schwer. Aber da ist eine Begegnung, die mich besonders berührt hat und sicher nie mehr los lässt:
Es war eine Braunbärin mit ihrem Nachwuchs in Alaska im Katmai Nationalpark, als wir auf Bärenbeobachtung waren. Ich konnte aus sicherer Entfernung durch die Kamera miterleben, wie diese mächtige Bärenmutter sich liebevoll um ihre Jungen gekümmert und Ihnen das Fangen von Lachsen spielerisch beigebracht hat. So viel Lebensfreude, um in der Wildnis zu überleben …. ich war so ergriffen und fasziniert, dass ich beinahe vergessen hätte, den Auslöser zu drücken.

Was macht für Sie ein richtig gutes Foto aus? Haben Sie ein Lieblingsfoto?
Für mich ganz persönlich ist ein Foto dann richtig gut, wenn es entweder Emotionen transportiert – die Teil des Motivs sind und durch die Aufnahme in Szene gesetzt werden – oder, wenn das Bild individuelle Emotionen beim Betrachter weckt. Natürlich gibt es auch wichtige „fachliche“ Kriterien, wie Belichtung, Schärfe, Bildaufbau und das bewusste Einsetzen von Licht, Farben und Linien. Diese sind aber nur Mittel zum Zweck, um die emotionale Wirkung des Bildes zu schaffen.
Ein einziges Lieblingsfoto habe ich nicht, aber durchaus viele Aufnahmen, die mich ganz subjektiv emotional erreichen und mir persönlich viel bedeuten.

Sie sind seit ca. 10 Jahren Autor bei CALVENDO und haben zahlreiche Kalender, Puzzle und Leinwände veröffentlicht. Was reizt Sie daran?
Ja genau: 2015 habe ich bei CALVENDO meinen ersten Kalender publiziert – zufälliger Weise ein Motorsport Kalender.
Aber was reizt mich grundsätzlich an der Veröffentlichung meiner Bilder?
Als leidenschaftlicher Fotograf mache ich meine Aufnahmen zunächst einmal für mich selbst. Mir gefällt aber auch die Vorstellung, dass Aufnahmen von mir – in Form eines Kalenders, Leinwanddrucks oder Puzzles – in den Wohnungen und Häusern von anderen hängen, und diesen Menschen vielleicht ebenso gefallen und Freude machen wie mir!
Positive Rückmeldungen, Bewertungen und Verkaufszahlen sind dann natürlich die entsprechende Bestätigung – was mich immer wieder motiviert, weitere Themen und Kalenderprojekte zu realisieren. Mittlerweile gibt es ca. 100 verschiedene Kalender und ca. 150 weitere Fotoprodukte, die ich veröffentlicht habe. Gleich mehrere der Kalender wurden schon in die edle „GOLD Edition“ aufgenommen, worauf ich ehrlich gesagt auch ein wenig stolz bin.

Können Sie etwas über Ihre Erfahrungen mit CALVENDO erzählen? Welche Vorteile sehen Sie in der Zusammenarbeit?
Der entscheidende Vorteil bei der Zusammenarbeit mit CALVENDO ist für mich persönlich, dass ich mich voll und ganz auf die Fotografie und Gestaltung des Kalenders konzentrieren kann. Alle anderen Themen im Zuge der Veröffentlichung – wie z. B. ISBN, Listung im Handel, Werbung, Produktion, Verkaufslogistik sowie die Schaffung von Vertriebsmöglichkeiten im In- und Ausland – übernimmt der Verlag.
Bei Fragen und Problemen rund um die Kalendererstellung gibt es den Support, der bei Bedarf unterstützt und sich um Lösungen kümmert.
Hilfreich bei der Ideenfindung für neue Kalenderprojekte ist auch die Verlagsliste mit gesuchten oder auch überbesetzten Themen.
Die Honorar-Abrechnung kommt pünktlich und ist gut nachvollziehbar. Nur das Honorar für den Autor selbst könnte durchaus etwas höher ausfallen, denn ohne uns Autoren gäbe es auch keine Kalenderprojekte bei Calvendo.
Unterm Strich ist für mich die Zusammenarbeit mit Calvendo eine „Win-Win-Partnerschaft“ die gut funktioniert

Haben Sie selbst Schritte unternommen, um Ihre Werke bei Zielgruppen bekannt zu machen? Und welches Feedback haben Sie aus Ihrem beruflichen oder privaten Umfeld erhalten?
Selbstverständlich findet man meine Kalender und Produkte auf meiner Webseite dieters-bilderwelten.de. Und ich nutze auch Pinterest (Dieters BilderWelten / dietersbilder) und Instagram (@dietersbilderwelten), um meine Aufnahmen und insbesondere Kalenderprojekte einem möglichst breiten Publikum weltweit zu präsentieren. Die Resonanz ist durchweg sehr positiv, was mich natürlich sehr freut und mich darin bestätigt, welche Themen und Aufnahmen ich veröffentliche. Dieses Feedback ist mir sehr wichtig.

Welche Tipps würden Sie Einsteigern mit auf den Weg geben, die einen eigenen Kalender gestalten oder veröffentlichen möchten?
Der Schlüssel zum eigenen veröffentlichten Kalender ist ohne Zweifel die Idee bzw. das Thema. Danach kommt natürlich das Wesentliche: die entsprechenden Aufnahmen, die das Thema transportieren.

Glaubt man eine gute Idee oder gar schon die dazu passenden Aufnahmen zu haben, hat man schon mindestens „die halbe Miete“. An dieser Stelle aber mein Tipp: Jetzt zuerst gründlich recherchieren – dann Arbeit investieren!
Nichts ist frustrierender, als mit viel Herzblut ein themenspezifisches Fotoshooting zu machen und Kalenderprojekt auszuarbeiten, um erst danach festzustellen, dass eine Veröffentlichung gar nicht möglich oder zumindest nicht erfolgversprechend ist – da das Thema bereits entsprechend publiziert wurde.
War die Recherche erfolgreich, dann empfehle ich die Infothek auf der CALVENDO Homepage, denn hier findet man hilfreiche Tipps und Tutorials für die erfolgreiche technische Umsetzung des Kalenderprojektes – ideal für Einsteiger.

An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit? Planen Sie neue Projekte bei CALVENDO – falls ja, dürfen Sie schon etwas verraten?
Ich glaube die Impulse für neue Kalender-Projekte gehen mir nicht aus, denn geeignetes Bildmaterial ist reichlich vorhanden und die Kamera ist mein ständiger Begleiter. Konkret in Arbeit ist ein weiterer Motorsport-Kalender und es gibt noch einige Aufnahmen von Erlebnissen meiner Canada-Reisen, die besonders gerne auf ein Kalenderblatt möchten.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Wilczek! Und wir sind schon sehr gespannt auf Ihre neuen Kalender!

Zum kompletten Portfolio von Dieter Wilczek bei CALVENDO

Im Interview: Sven Melisch, unser Preisträger des KI-Award 2025

Sven Melisch hat mit seinem Werk „Dienst nach Vorschrift“ den CALVENDO-KI Award 2025 in der Kategorie „Humor im Beruf“ gewonnen. Sein Werk überzeugte mit treffend inszenierten Tiermotiven, die das Thema „innere Kündigung“ im Arbeitsalltag augenzwinkernd illustrieren – eine optische Mischung aus Gelassenheit, Ironie und Melancholie.
Die Preisverleihung fand auf der Frankfurter Buchmesse statt. Wir haben im Nachgang die Gelegenheit genutzt, Herrn Melisch einige Fragen zu stellen.

Herr Melisch, Sie sind Grafikdesigner und beschäftige sich schon seit 1998 mit digitaler Kunst. Mit welchen Erwartungen sind Sie 2022 als Profi an das Thema „Bildgestaltung mit KI“ herangegangen? 
Als ich 2022 zum ersten Mal bewusst auf KI-Bildgestaltung gestoßen bin, habe ich ehrlich gesagt keine großen Erwartungen gehabt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich mit Photoshop und Illustrator gearbeitet.
Ich wusste zwar, dass es KI-Modelle gab, aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass sie mir in meiner Arbeit wirklich helfen könnten. Irgendwann bin ich dann über einen Blogartikel gestolpert, in dem jemand von seinen Experimenten mit KI-Bildgenerierung erzählte – und da hat die Neugier gesiegt.
Im Rückblick kann man die Technik von damals aber kaum mit heute vergleichen. Die Entwicklung seit 2022 ist so rasant, dass es sich anfühlt, als hätte jemand in kurzer Zeit auf den Turbo gedrückt. Die Qualitätssprünge sind enorm.

Waren Sie nach den ersten Versuchen aus persönlicher und beruflicher Sicht von der Technik eher positiv oder negativ überrascht?
Ich war positiv überrascht – aber auf eine sehr nüchterne Art. Die Ergebnisse waren damals noch weit entfernt von „druckreif“, aber sie hatten etwas Spielerisches. Besonders für Ideenskizzen, Stimmungen und ungewöhnliche Impulse war KI plötzlich ein gutes Werkzeug.
Für präzise, saubere Arbeiten war die Technik damals noch nicht geeignet. Aber mir war klar: Das ist der Anfang einer Entwicklung. Ich wollte unbedingt beobachten, wie schnell das weitergeht. Und genau das hat sich bestätigt – heute ist die KI nicht nur ein Werkzeug, sondern manchmal auch ein Ideengeber, wenn ich mich gedanklich festfahre.

Ihr Kalender, der den KI-Award 2025 in der Kategorie „Humor im Beruf“ gewonnen hat, beeindruckt durch seine konsequente Bildsprache. Wir vermuten, dass hinter jedem Motiv deutlich mehr steckt als ein einfacher KI-Output. Wie aufwendig war die Vorbereitung und Nachbearbeitung der einzelnen Bilder?
Der Aufwand war tatsächlich recht hoch. Ein Motiv ist selten beim ersten Versuch „da“. Bis ein Bild entsteht, können schnell mehrere Stunden vergehen – allein schon, weil ich viele Varianten durchspiele.
Manchmal fehlen Details, manchmal sind zu viele vorhanden. Und oft passiert die eigentliche Bildentstehung erst in der Nachbearbeitung: Jedes Bild ist in Photoshop noch einmal überarbeitet worden – mal nur fein retuschiert, mal fast komplett neu aufgebaut.
Noch sind KI-Bilder keine fertigen Werke. Sie sind Rohmaterial. Das „Werk“ entsteht in der Auswahl, im Feinschliff und im künstlerischen Blick fürs Wesentliche.

Welche KI-Tools und Programme zur digitalen Bildbearbeitung nutzen Sie derzeit am häufigsten? Haben Sie einen Tipp, den Sie anderen Kreativen weitergeben würden?
Ich arbeite aktuell mit unterschiedlichen Modellen, je nachdem, was ich benötige. Für den Feinschliff ist Photoshop nach wie vor mein wichtigstes Werkzeug.
Mein Tipp wäre: Nicht erwarten, dass KI die Arbeit übernimmt.

KI ist gut darin, Türen aufzustoßen, Motive zu entdecken auf die man selbst vielleicht nicht gekommen wäre. Aber am Ende braucht es immer den Blick, die Haltung und die Entscheidung des Künstlers oder der Künstlerin.
Ich habe letztens einen interessanten Satz gelesen. „KI ist Pinsel, nicht Maler“

Vor drei Jahren haben Sie Ihren ersten Kalender bei CALVENDO veröffentlicht. Was hat Sie damals zu diesem Schritt motiviert – und welche Vorteile sehen Sie in der Zusammenarbeit mit CALVENDO?
Ursprünglich war es ganz einfach: Ich wollte einen Kalender erstellen und dachte, Print-on-Demand sei der unkomplizierteste Weg. Mir war damals gar nicht bewusst, was es im Hintergrund alles braucht – ISBN, Vertrieb, Buchhandel, Abbildung in Shops und Datenbanken.
Über die Recherche bin ich dann auf CALVENDO gestoßen. Ich habe mich angemeldet, wollte es „einfach mal ausprobieren“ – und plötzlich gab es erste Verkäufe.
Der große Vorteil an CALVENDO ist für mich, dass ich mich auf die Gestaltung konzentrieren kann. Die ganze Verkaufslogistik, die Produktion, der Handel – das wird abgenommen. Das ist sehr viel wert.

Haben Sie selbst Schritte unternommen, um Ihre Werke bei Zielgruppen bekannt zu machen? Und welches Feedback haben Sie aus Ihrem beruflichen oder privaten Umfeld erhalten?
Da bin ich tatsächlich noch im Aufbau. Ich habe bisher sehr wenig aktiv beworben. Das Feedback aus meinem beruflichen und privaten Umfeld war durchweg positiv – viele sind überrascht, wie die Kalender entstehen und wie stark KI und klassische Bildbearbeitung dabei miteinander verwoben sind.
Erst wenn man den Prozess erklärt, verstehen viele, dass es eben nicht „Knopf drücken und fertig“ ist.

Einige CALVENDO- Autoren entwickeln bereits thematische KI-Reihen, etwa zur Weltliteratur. Reizt Sie der Gedanke, nach Ihrem Award-Gewinn etwas Ähnliches umzusetzen – vielleicht mit einer humorvollen Idee als rotem Faden?
Ja, ich habe bereits einige Ideen für neue Kalenderreihen, die ich im kommenden Jahr umsetzen möchte. Bei der Geschwindigkeit, mit der sich KI entwickelt, bin ich selbst gespannt, wie sich mein Arbeitsprozess verändern wird. Ich glaube, es wird ein sehr kreatives Jahr.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Melisch! Und wir sind schon sehr gespannt auf Ihre neue Kalenderreihe.

Zum kompletten Portfolio von Sven Melisch bei CALVENDO

So gelangen Sie und Ihre Werke in die Presse!

Ein Erfahrungsbericht von unserem Autor Klaus Eppele

Der Diplominformatiker Klaus Eppele hat sein Hobby zum Beruf gemacht! Mit seiner Pressearbeit kann der Fotograf und Autor aus Karlsruhe schon seit Jahren zahlreiche Erfolge verzeichnen. Immer wieder berichten regionale Zeitungen und Magazine – Online und Print – über seine Kalenderwerke, seine Bücher und Ausstellungen. Wir haben ihn daher nach seiner Vorgehensweise und seinen Tipps gefragt.

Herr Eppele, wie machen Sie das nur? Planen Sie Ihre PR-Arbeit über das Jahr hinweg? Oder gibt es bestimmte Zeiten, in denen Sie besonders aktiv sind?

Klaus Eppele: Ich schicke immer dann eine Meldung raus, wenn es etwas zu melden gibt. Allerdings machen Pressemeldungen für Kalender am meisten Sinn gegen Ende des Jahres. Aber dann sollten die Meldungen auch schon im Oktober raus gehen, weil viele Medien gerne schon im Novemberheft über neue Kalender berichten. Wenn ich aber zum Beispiel auf eine neue Foto-Ausstellung hinweisen will, dann muss das so rechtzeitig passieren, dass die Meldung noch vor Beginn der Ausstellung erscheinen kann. Also für monatlich erscheinende Medien schon am Anfang des Monats vor der Vernissage.

Welche Tipps haben Sie für die Recherche nach geeigneten Medien und für die Kontaktaufnahme mit Redaktionen?

Klaus Eppele: Ich schreibe alle lokalen Medien an. Aber ich hake nicht nach. Zusätzlich suche ich mir Fachzeitschriften passend zum entsprechenden Thema aus. Beispielsweise habe ich meine Pressemeldung zu meinem aktuellen Kunstkalender Fotos | Farbe | Fantasie, der übermalte Fotografien zeigt, auch an alle Fotozeitschriften und Kunstzeitschriften geschickt. Im letzten Jahr, als ich das mit meinem Kalender „Fotos4you“ gemacht habe, hat das dazu geführt, dass die Fotozeitschriften d-pixx, DVF-Journal und Digitalphoto zum Teil auf einer ganzen Seite über den Kalender und meine Fotos berichtet haben.

Kalenderprojekte von Klaus Eppele

Wie pflegen Sie die Kontakte zu Redaktionen und Journalisten langfristig? Gibt es spezielle Tipps, um solche Kontakte nachhaltig aufzubauen?

Klaus Eppele: Da ich schon viele Jahre Pressearbeit mache und hier in der Region auch viel als Fotograf bei verschiedenen Veranstaltungen unterwegs bin, habe ich inzwischen viele wichtige Ansprechpartner der lokalen Medien kennen gelernt. Das macht die Sache selbstverständlich einfacher. Ein Online-Medium bietet regelmäßig Verlosungen an. Immer wenn Calvendo einen neuen Kalender von mir annimmt, dann biete ich diesem Medium einen Kalender zu Verlosung an, was dazu führt, dass meine Pressemeldung veröffentlicht wird. Auch bringe ich meine Kalender bei Meldungen mit anderen Inhalten ins Spiel. Gerade stelle ich zum Beispiel Motive meiner Bilderserie „Blütenträume“ aus. Als ich die Pressemeldung dazu verschickt habe, habe ich auch am Ende der Meldung darauf hingewiesen, dass die Motive der Ausstellung auch im Calvendo-Kalender „Blumen und dufte Musik“ zu finden sind.

Welche Rolle spielen Social Media Plattformen in Ihrer PR-Arbeit? Nutzen Sie diese parallel zur klassischen Pressearbeit?

Klaus Eppele: Ja, klar. Ich poste täglich bei facebook und instagram. Und diese Posts werden selbstverständlich auch von Presseleuten gesehen. Je bekannter man wird, desto eher sind die Medien auch bereit über einem zu berichten.

Haben Sie Praxis-Tipps zur Bildauswahl für PR-Artikel?

Klaus Eppele: Bei Kalendern ist hier nicht viel zu tun. Man schickt eben ein Foto des Titelbildes, vielleicht auch noch ein Foto von der Zusammenfassung aller Bilder auf der Rückseite. Bei Pressemeldungen zu anderen Themen sollte man sich schon mehr Gedanken über das richtige Bild machen. Ein interessanter Blickfang wird eher gedruckt als ein Allerweltsfoto. Auf jeden Fall muss das Foto aber zum Thema passen.

Kalender von Klaus Eppele

Und wie lauten Ihre Tipps für die Textgestaltung von PR-Artikeln?

Klaus Eppele: Wichtig ist, dass man schon in der Überschrift genau sieht, um was es geht. Dann sollte ein kurzer Abschnitt folgen, der alle wichtigen und wesentlichen Punkte kurz zusammenfasst und der allein schon reichen würde, um einem Leser das Wichtigste mitzuteilen. Danach kann dann ausführlicher alles erklärt werden. Ein Redakteur will in kurzer Zeit wissen, um was es geht und wenn es ihn interessiert, dann liest er auch weiter. Wichtig ist auch, dass man immer sachlich berichtet und sich nicht selbst lobt und seinen Kalender als wunderschön oder extravagant bezeichnet. Der Redakteur entscheidet selbst, ob der die Sache wunderschön findet oder nicht. Am Schluss der Meldung sollte man wichtige Infos nicht vergessen: Wo bekommt man den Kalender, in welchen Größen ist er zu haben, mit welcher ISBN und zu welchem Preis, wo kann man ihn im Internet anschauen… Dann muss auch eine Kontaktadresse für redaktionelle Rückfragen dazu und ganz am Ende kann man sich noch selbst vorstellen, damit der Redakteur auch nachlesen kann über wen er da berichten soll.

Was würden Sie CALVENDO-Autoren und Autorinnen empfehlen, die gerade mit der Pressearbeit beginnen? Gibt es typische Anfängerfehler, die man vermeiden kann?

Klaus Eppele: Einfach mutig sein und loslegen! Es gibt nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen. Und wenn die erste Veröffentlichung nicht sofort klappt, nicht entmutigen lassen – dranbleiben lohnt sich.
Wer will kann ja mal auf meine Presseseite www.bildidee.net/presse schauen.

Herr Eppele, herzlichen Dank für dieses Interview!

Zu den Werken von Klaus Eppele bei CALVENDO.