Marcus Klepper: „Wenn durch CALVENDO noch mehr Menschen an meinen Fotos Gefallen finden, ist das positiv.“

Wenn jemand gern seine Stadt fotografiert, dann ist es Marcus Klepper. Er hat am Nightwalk Berlin teilgenommen und dort einen Preis für seine Lightpaintings erhalten. CALVENDO hat ihn kürzlich getroffen und zu seiner Motivation befragt. 
Fotograf Marcus Klepper  ist auf verschiedenen Plattformen unterwegs, so auch in der View-Community.

Fotograf Marcus Klepper ist auf verschiedenen Plattformen unterwegs, auch in der View-Community.
Hallo Marcus, du bist Fotograf und veröffentlichst deine Fotos als Kalender bei CALVENDO. Wie kamst Du zur Fotografie?
Hallo! Wenn man so will, bin ich eigentlich ein Spätzünder in Sachen Fotografie. Ich habe erst mit 29 Jahren (also 2005) meine erste DSLR gekauft. Davor hatte ich nur sogenannte „Knipsen“. Ich glaube, ich habe damals Bilder gesehen, die mit meiner Kamera nicht realisierbar waren und wollte dies aber auch versuchen. So habe ich die ersten Jahre damit verbracht, Techniken auszuprobieren. Mittlerweile habe ich meine vierte Ausrüstung und endlich eine, die meinen Ansprüchen gerecht wird.
Marcus, welches ist dein liebstes Genre und warum?
Meine Lieblingsthemen sind Landschaft und Architektur. Diese haben den Vorteil, dass sie zwar immer an gleicher Stelle sind, aber je nacht Licht oder Jahreszeit viele verschiedene Facetten zeigen.
Und wie bist du auf CALVENDO aufmerksam geworden?
Da ich bei Facebook eine Fotoseite habe, wurde ich schon öfters von Usern gefragt, ob ich nicht einen Kalender rausbringen möchte. Mich haben aber immer die Kosten der Vorfinanzierung abgeschreckt. Im Sommer wurde ich von einem befreundeten Fotografen auf CALVENDO aufmerksam gemacht, der dort schon etwas länger vertreten ist. Mittlerweile habe ich drei Berlin-Kalender veröffentlicht.

Das Brandenburger Tor mit Lightpainting-Schriftzug "Berlin" von Marcus Klepper.

Welche Ziele verfolgst du mit der Veröffentlichung deiner Fotokalender?
Mein Hauptanliegen war, den Menschen, die einen meiner Kalender wollen, auch einen bieten zu können. Wenn durch CALVENDO noch mehr Menschen an meinen Kalendern gefallen finden, ist das ein positiver Nebeneffekt.
Und wie bewirbst du deine Kalender? Und inwieweit unterstützt dich CALVENDO dabei?
Wenn ich Werbung für die Kalender mache, dann nur auf Facebook oder durch Mundpropaganda im Freundeskreis. Ich möchte es aber auch nicht auf meiner Fotoseite mit Werbung übertreiben, da ich vorwiegend aus Spaß an der Sache fotografiere. Wenn man nebenbei damit noch ein wenig verdienen kann, ist das in Ordnung. Bei zu viel Werbung fühlen sich User auch gestört, habe ich bemerkt. 
Im Prinzip unterstützt uns Publisher CALVENDO jetzt schon zu meiner vollsten Zufriedenheit. Ein paar Mausklicks, und eine Woche später kann ganz Deutschland unsere Kalender auf mehreren Plattformen bestellen. Das winzigste, was noch ausbaufähig wäre, ist eine europaweite Expansion mit ausländischen Verlagen.

Aufnahmen von Berlin, die unsere Hauptstadt in seiner ganzen Farbenpracht präsentieren.

Daran arbeiten wir. Fotografie ist mehr als nur ein kleines Hobby für dich. Nimmst du auch an Wettbewerben teil?

Wenn ich an Wettbewerben teilnehme, dann entweder bei Fotozeitschriften oder mir gut bekannten Internet-Communitys. Viele Wettbewerbe haben nur das Ziel, billig an eine Unmenge von Fotomaterial zu kommen. Jeder, der dort sein Foto hinschickt, gibt die Veröffentlichungsrechte – auch wenn er nicht zu den Gewinnern gehört – an das jeweilige Portal ab. Das heißt, man verlost eine Kamera für 500 €, bekommt aber 4000 Bilder zugeschickt, die man nun – ohne nochmals zu fragen oder dafür zu bezahlen – benutzen kann.
Auf die Communitys zurückkommend: Triffst du dich auch real mit Fotografen?
Aber ja, ich treffe mich sogar sehr oft mit anderen Fotografen. Mittlerweile gehören auch welche davon zu meinem Freundeskreis.
Nun bin ich neugierig; worüber tauschen sich Fotografen denn untereinander aus?
Meistens trifft man sich mit Fotografen, die die gleichen Interessen haben wie man selbst. Oder das genaue Gegenteil. Ich möchte was über People Fotoshootings wissen und dieser Fotograf wieder etwas, was ich kann. Man probiert halt das Equipment der anderen aus, wenn man sich vielleicht bald etwas neues anschaffen will. Oder man fragt nach Erfahrungen mit bestimmter Hardware.
Marcus, was hast du dir für 2014 vorgenommen?
Fest für 2014 vorgenommen habe ich mir, endlich eine Homepage zu erstellen. Und mehrere Kurztrips in europäische Hauptstädte (London, Paris, Rom) zu machen. Ich denke, dass sich noch vieles 2014 ergeben wird. Ich lasse mich überraschen.
Marcus, danke für das Gespräch! Wir hoffen auf viele positive Überraschungen und gute Fotomotive!

Ein paar ehrliche Worte zum Self-Publishing von Caroline Butz

Caroline Butz setzt sich seit über 20 Jahren als Fachautorin und Redakteurin mit dem Thema Publishing auseinander. Seit Jahren stehen ihre Bücher auf den Bestsellerlisten; sie gehören zu den meist verkauften Computerbüchern im deutschsprachigen Raum. Trotz des Erfolgs wird die Lage für Autoren und Autorinnen im Verlagsumfeld immer schwieriger. Deshalb beschloss Caroline Butz im Februar 2012, einen eigenen Verlag – den meb Digitalen Buchverlag – zu gründen. 

Autorin und Verlegerin Caroline Butz

Ein paar ehrliche Worte zum Self-Publishing

Self-Publishing ist aktuell das große Zauberwort, also ohne Verlag sein Geld als Autorin oder Autor zu verdienen. Wir hören es ja in den Medien, dass das ganz einfach ist: E. L. James schaffte es mit Ihrem Roman „Shades of Gray“ von der unbekannten Self-Publisherin zur berühmten Autorin. Sicherlich eine tolle Geschichte. Nur, wer fragt schon: „Wie hat sie es geschafft?“, „Was musste sie dafür tun?“ und „Wie viel Vorarbeit war nötig?“. Die Antwort ist ganz einfach. Nur mit sehr viel Disziplin gelang es ihr, sich auf dem umkämpften Markt zu platzieren. Ganz konkret bedeutet das: täglich vor dem Computer sitzen, schreiben, einen eigenen Blog befüllen, Selbstmarketing betreiben, soziale Netzwerke bedienen, eine Fangemeinde aufbauen und, und, und …

Mit gesundem Menschenverstand betrachtet, eigentlich klar. Der Erfolg fällt ja schließlich nicht vom Himmel.

Aus meiner eigenen Erfahrung als Autorin weiß ich, dass viele arbeitsreiche Jahre vergehen, bis mit Büchern endlich Geld verdient werden kann. Von meinem ersten Buch bis zum Erfolg vergingen ziemlich genau 15 Jahre. In dieser Zeit habe ich sehr, sehr viel geschrieben, unter anderem zweimal einen „1500-Seiten-Schinken“. Den Stundenlohn dafür möchte ich gar nicht ausrechnen. Ich glaube, ein Ein-Euro-Jobber verdient „unterm Strich“ mehr. Wirklich Spaß hat das nicht gemacht. Nach langen Durststrecken kam endlich der Erfolg mit einer Reihe von Fachbüchern, die sich „wie geschnitten Brot“ verkauften. Aber auch diese Bücher bedeuteten bis zu ihrem Verkaufshöhepunkt und sogar darüber hinaus harte Arbeit, stetiges Dranbleiben, Probleme knacken, neue Ideen entwickeln, schreiben, aktualisieren, Fragen der Fangemeinde beantworten und vieles mehr.

Im Februar 2013 kam dann das große Aus. Der Verlag schloss seine Tore. Glücklicherweise hatte ich meb, meinen eigenen kleinen E-Book-Verlag, schon im Februar 2012 gegründet, also ein Jahr zuvor. Gott sei Dank, denn die Angebote der anderen Printverlage waren sehr schlecht. Von ehemaligen zwölf Prozent ist der Anteil für Autoren inzwischen auf teilweise nur noch sechs Prozent gefallen.

Die digitalen Anbieter locken dagegen mit satten 20, 25 und teilweise sogar 50 Prozent. Allerdings, und das muss ich hier ganz klar sagen, ist der Verdienst zu Beginn des Publizierens trotzdem nicht sehr hoch.

Auch im E-Book- oder Print-on-Demand-Markt muss sich jeder Autor erst einen Namen erkämpfen, sich in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Google+ einbringen, Autorenseiten bei Amazon & Co. aufbauen. Und Achtung, nicht nur aufbauen, sondern regelmäßig pflegen! Das ist das Wichtigste. Vom Bücherschreiben allein, ob gedruckt oder digital, kann die ersten Jahre keiner leben. Da heißt es, sich durch die Anfangsschwierigkeiten durchzubeißen. Als Self-Publisher ist das sogar noch wichtiger als mit einem Verlag im Rücken, der ganz andere Marketing- und Vertriebskanäle nutzen kann und über die entsprechende Manpower verfügt.

Wer also von der Autorenschaft leben möchte, sollte einen längeren Zeitraum zur Vorbereitung einrechnen.

Mein persönlicher Rat: Bauen Sie das Publizieren über Verlag oder als Self-Publisher vorerst als zweites Standbein auf. Mit etwas Geschick, Geduld und Spucke kann sich vielleicht aus dem zweiten das erste Standbein entwickeln.

Viel Glück und Erfolg dabei wünscht Ihnen

Caroline Butz
Verlagsleiterin
meb | Digitaler Buchverlag